OSTEOPATHEN NEHMEN SICH ZEIT!
Nach ausführlicher Anamnese im Vorgespräch erfolgen Diagnose und Behandlung. Osteopathen ertasten bei der Untersuchung durch die sogenannte Palpation das menschliche Gewebe Schicht für Schicht und erspüren dadurch sowohl tieferliegende Strukturen wie Muskeln, Faszien, Knochen, als auch Nerven, Blutgefäße und die inneren Organe. So werden Bewegungseinschränkungen und Spannungen diagnostiziert. Körperliche Dysfunktion auf diese Weise festzustellen, setzt jahrelanges und intensives Training des Tastvermögens voraus.
Osteopathen nehmen sich durchschnittlich bis zu einer Stunde Zeit für eine Behandlung. Der genaue Verlauf der Behandlung hängt jedoch vom Einzelfall ab. Es ist dabei nicht ungewöhnlich, dass die Reaktion auf eine osteopathische Behandlung erst einige Zeit später einsetzt. Um bei bestimmten Krankheitsbildern Erfolge erzielen zu können, ist mit mehreren Behandlungen zu rechnen.
Das Stützsystem aus Knochen, Muskeln, Gelenken, Sehnen und Bändern im menschlichen Körper wird als parietales System bezeichnet. Es ist das Gerüst des Körpers. Seine wichtigsten Aufgaben sind die Stabilität und Fortbewegung. Innerhalb des Bewegungsablaufes sind die Muskeln die ausführenden Organe. Die Sehnen übertragen die Kraft und die Bänder führen die Bewegung in den Gelenken.
In der parietalen Osteopathie geht es darum, Ursache und Folgeketten in Gelenkblockaden zu entdecken und zu lösen. Es werden verschiedene Behandlungstechniken verwendet um krankhafte Veränderungen des Muskel-Skelett-Systems zu finden und zu behandeln.
Die meisten inneren Organe sind an bindegewebigen Strängen, Faszien und Bändern, im Bauchraum befestigt. Dadurch ist eine maximale Beweglichkeit gewährleistet. Allerdings liegen die Organe dicht gedrängt zusammen und haben viele Berührungspunkte mit anderen Strukturen. Umso wichtiger für ihre Funktion ist deshalb eine uneingeschränkte Gleitfähigkeit und Beweglichkeit untereinander. Verspannungen beeinträchtigen die Gleitfähigkeit. Das kann wiederum zu Funktionsbeeinträchtigungen der Organe und über Reflexe auch zu Störungen am Skelettsystem führen.
Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:
Das kann Spannungsveränderungen an den Durchtrittsöffnungen der Gefäße und Nerven der bindegewebigen Bauchhöhle hervorrufen und die Nerven- und Gefäßversorgung in der Regel negativ verändern. Mit der viszeralen Osteopathie werden Verspannungen der Bänder und Faszien gelöst und die physiologische Funktion der inneren Organe unterstützt.
Zum craniosacralen System gehören der Schädel, das zentrale und periphere Nervensystem mit dem Gehirn, Rückenmark und den Nerven, die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit einschließlich der zugehörigen Bindegewebshäute sowie das Kreuzbein.
Der craniosacrale Rhythmus entsteht durch die zerebrospinale Flüssigkeit (Gehirnwasser), die Gehirn und Rückenmark umgibt und rhythmisch pulsiert. Der Rhythmus wirkt sich über den Rückenmarkskanal bis zum Steißbein aus.
Denn durch knöcherne Anheftungsstellen der Hirnhäute besteht eine Verbindung vom Schädel bis zum Kreuzbein. Entsteht eine Störung des Gehirnwasserflusses, kann eine Vielzahl von Beschwerden auftreten. Durch leichte Berührungen an Wirbelsäule, Kreuzbein und Schädel ertastet der Osteopath feinste Bewegungen und Rhythmen im Körper des Patienten. Unregelmäßigkeiten liefern Hinweise über Störungen im Organismus. Der Osteopath kommt mit minimalem Druck aus, lässt seine Hände in die Richtung gehen, in die das Gewebe oder die Knochen sich von selbst hinbewegen, hält sanft den Druck am Ende dieser Bewegung und wartet, bis eine Entspannung oder Lösung eintritt.
Die craniosacrale Therapie kann allein oder auch in Kombination mit einer oder mehreren weiteren Therapieformen angewandt werden. Als Beispiel für eine craniosacrale Technik sei die Schädelbasisentspannung genannt. Sie normalisiert die Muskulatur und die Bindegewebszüge am unteren Hinterkopf.
Kinderosteopathie wird als Alternativ-Therapie bei zahlreichen Symptomen angewendet. Es gibt eine Vielzahl möglicher Symptome bei Babys, Kindern und Jugendlichen, bei denen die Osteopathie eine ideale Alternativ-Therapie darstellt. Nur ein paar Beispiele im Überblick:
Dass Babys schreien ist normal. Wenn es sich jedoch um übermäßiges Schreien handelt und sich die Kleinen durch nichts beruhigen lassen, Einschlafprobleme und Schwierigkeiten beim Stillen haben, spricht man von Schreibabys. Der amerikanische Kinderarzt Morris Wessel hat die sogenannte Dreierregel zur Definition aufgestellt: Wenn ein Baby über 3 Wochen, an mindestens 3 Tagen pro Woche länger als 3 Stunden exzessiv schreit, handelt es sich um ein Schreibaby. Es gibt verschiedene Ursachen, wie z.B. Regulationsstörungen: das Baby kann Erlebtes nicht verarbeiten, ist überreizt Blähungen Dreimonatskoliken